Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Der Bibelvers ist ein schöner Vers aus einem sehr schönen Psalm und wir stimmen dem so im Allgemeinen auch vorbehaltlos zu. Menschen mit ihren Fähigkeiten, Gaben, Sehnsüchten und ihrer Schönheit – Gott hat das wunderbar gemacht – ohne Zweifel.
Nun steht da: …dass ICH wunderbar gemacht bin…. Sehen wir auf uns, sehe ich auf mich, da stimmt das im Großen und Ganzen ja auch. Aber so ein paar kleine Verbesserungsvorschläge könnten mir trotzdem einfallen. Da gibt es Dinge, die würde ich gerne können und kann sie doch nicht. Auch optisch würden einige Korrekturen nicht schaden.
Und meine Lebenssituation, Gesundheit, der Charakter, mein Inneres, die Stimmungen… na ja.
Hinter diesen Wünschen steckt eine Sehnsucht, der Wunsch nach etwas mehr Beachtung, Anerkennung, Zuwendung und im Tiefsten die Sehnsucht nach mehr Zuneigung und Liebe.
Ich habe mal gelesen: „Jeder Mensch braucht mehr Liebe, als er verdient.“
In Matthäus 11,25 und 26 spricht unser Herr Jesus von einem Geheimnis, das Gott den Weisen und Verständigen verborgen hat. Den Unmündigen dagegen hat er es geoffenbart. Unmündige, das heißt, Menschen, die Gott in ihrem Leben brauchen. Und dann sagt er: „Ja Vater, so hat es dir gefallen.“ Jesus sagt JA zu seinem Leben und sagt JA zu uns, JA zu dem Geheimnis der göttlichen Wege und Umwege in unserem Leben, sagt JA zu unseren Schwächen und Stärken, zu dem schwer verständlichen Nebeneinander von Freude und Leid, Glück und Enttäuschung, von Gelingen und Scheitern, sagt einfach JA zu uns, zu mir.
Und nebenbei – wer kann denn Menschen ertragen, die alles wissen, alles können, solche „Perfektis“…?
Unser Leben, mich selbst, mit Gottes Augen zu betrachten, hilft uns, genau wie Jesus zu sagen: „Ja Vater, so hat es dir gefallen.” oder „Es ist gut so, denn bei Gott bin ich geborgen.“ Es hilft uns, zu erkennen: Ich bin tatsächlich auf eine wunderbare Weise gemacht. Und ein kleines bisschen Dankbarkeit darüber schadet auch nichts…